Die Teilnehmer am ersten Batterieseminar des Brandschutzforum Austria (Bild: Owid).
Innovative Veranstaltung
Die genannte Veranstaltung durchleuchtete den aktuellen Problemkreis der Lithium-Ionen-Batterien aus der Sicht des Brandschutzes, wobei namhafte Referenten tätig wurden:
Einleitungsreferat
Über den Aufbau, die Wirkungsweise und die Brandgefahren von Lithium-Ionen-Batterien referierte der Präsident des BFA Dr. Otto Widetschek. Er widmete sich vor allem der Frage, wie derartige „Mini-Kraftwerke“ im Taschenformat gelöscht werden können und brachte dazu interessante Fallstudien.
Lithium-Ionen-Batterien brennen immer wieder (Zusammenstellung: Owid).
Lithium-Ionen-Batterien am Prüfstand
Ein Team der weltweit bekannten Firma AVL (Ing. Alfred Enko MSc, DI Markus Elsner und Ing. Holger Fichtner) berichtete von den Forschungsvorhaben des innovativen Unternehmens in Hinblick auf die E-Mobilität der Zukunft und deren Problemfelder. Aktuelle Batterietests, welche in anschaulichen Kurzfilmen präsentiert wurden, stellten dabei ein Highlight für den Praktiker dar. Äußerst interessant und innovativ war der Bericht über die Entwicklung eines mobilen Batterielöschsystems für den Feuerwehreinsatz, welches als Prototyp vorgestellt wurde.
Das AVL-Team mit der Innovation einer mobilen Löschlanze für die Feuerwehr (Foto: AVL).
Transport und Lagerung von Batterien
In Vertretung des Geschäftsführers der Firma Denios, Herrn DI Erich Humenberger, referierte zum gegenständlichen Thema Herr Simon Schenkmann. In diesem Vortrag wurden praktische Lösungen bei der Lagerung und dem Transport von Batterien vorgestellt. Dabei kamen nicht nur die international gültigen Sicherheitsregeln beim Transport, sondern auch die richtigen Verpackungs- und Lagerungsanweisungen in Form von übersichtlichen Flussdiagrammen zur Diskussion.
Sicherheitsschränke zum Lagern und Laden von Lithium-Akkus (Foto: Denios).
Problemstoffe richtig managen & Feuerbeschau
Über die gesetzlichen Grundlagen sowie die sachgemäße Zwischenlagerung von Problemstoffen und Abfall beschäftigte sich in ausführlicher Weise der bekannte Brandschutzsachverständige Ing. Horst Turnowsky. Seine Bilddokumentation dazu war einsame Klasse und zeigte dass gerade die Lagerung von Sondermüll (inklusive von Lithium-Ionen-Batterien) heute ein großes betriebliches Problem darstellen kann.
Problemstoffe und Abfall ein riesiges Problem für den Brandschutz (Foto; Turnowsky).
Intelligent & Sicher: Wie man Gefahren bei Lithium-Ionen-Batterien in den Griff bekommen kann!
Der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter der Firma AccuPower in Graz, Herr Ing. Issam Al-Abassy, referierte dabei über präventive Schutzmaßnahmen im Entwicklungs- und Produktionsprozess sowie über die Möglichkeit eine intelligente Überwachungselektronik bei Batteriepaketen einzusetzen. Spannend war auch der Bericht über Brandversuche mit Batterien, welche gemeinsam mit dem Brandschutzforum Austria im letzten Jahr durchgeführt wurden.
Ing. Issam Al-Abassy in Aktion (Foto: Owid).
Intelligentes und sicheres Batteriepack (Bild: AccuPower).
Praktische Demonstration
Abschluss der Veranstaltung war eine anschauliche Demonstration, wie Batterien brennen können. Diese wurde von unserem Chefpraktiker Brandrat Ernst Ulz in seiner eloquenten und mitreißenden Art präsentiert. Dabei erhitzte er eine größere Zahl von Lithium-Ionen-Batterien in einer eigens dafür konstruierten Versuchsanlage, welche nach bereits kurzer Zeit in einer Kettenreaktion in Form einer anhaltenden Stichflamme durchgingen. Es war ein würdiger und feuriger Abschluss der Sonderveranstaltung, die auch nächstes Jahr wieder ins Programm aufgenommen wurde.
Feuriger Abschluss des Spezialseminars (Foto: Owid).
BR Ernst Ulz demonstriert eine Batterie nach dem Versuch, welche sich auf kuriose Weise zerlegt hat (Bild: Owid).